Aufgabe des Gemeindezentrums in Elsenroth

Liebe Gemeindemitglieder,

wie bereits in der Gemeindeversammlung am 15. März diesen Jahres bekannt gegeben, hat das Presbyterium in seiner Sitzung vom 15.1.2013 nach reiflichen Überlegungen, und unter Abwägungen aller Vor- und Nachteile für unsere Gemeinde mehrheitlich beschlossen, das Gemeindezentrum in Elsenroth mittelfristig aufzugeben. Mittelfristig bedeutet hier einen Zeitraum von 3-4 Jahren.

Sie können versichert sein, dass wir uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht haben, und wir möchten versuchen, Ihnen die wichtigsten Argumente für diesen Entschluss näher zu bringen.

Als das Gemeindezentrum 1975, also vor 38 Jahren erbaut wurde, war die Struktur und damit auch die finanzielle Situation unserer Kirchengemeinde eine völlig andere als heute. Unsere Gemeinde zählte seinerzeit ca. 1.400 Gemeindeglieder, und somit waren Einkünfte vor allem aus Kirchensteuern in ausreichendem Maße vorhanden.

Diese Situation hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten völlig verändert. Unsere Gemeinde zählt heute nur noch 976 Gemeindeglieder mit weiter fallender Tendenz. Trotz Einsparungen in vielen Bereichen unserer Gemeinde hat sich die finanzielle Situation entsprechend drastisch negativ entwickelt.

Das Presbyterium hat eine Analyse der wirtschaftlichen Situation unserer Gemeinde erstellt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der mit Abstand größte Kostenträger das Gemeindezentrum Elsenroth ist. Hinzu kommt ein mittelfristiger Sanierungsbedarf für das Gebäude (u.a. Dach, Heizung, Isolierung). Unter dem Strich bleibt hier seit Jahren ein finanzieller Verlust, der aus eigener Kraft zukünftig nicht mehr getragen werden kann. So werden wir in unserem Haushalt bereits für das Jahr 2012 erstmalig einen Verlust ausweisen müssen, den wir noch aus den vorhandenen Rücklagen ausgleichen können. Die ersten Planrechnungen für 2013 zeigen aber, dass sich der Verlust weiter vergrößern wird.

Das Ergebnis hieraus kann dann heißen: Unter den derzeitigen Gegebenheiten ist unsere Kirchengemeinde als eigenständige Gemeinde aus finanziellen Gründen leider nicht mehr lange überlebensfähig.

Dies würde bedeuten, dass wir bald den Status einer selbständigen Kirchengemeinde aufgeben müssten und mit einer Nachbargemeinde fusioniert würden. Einen ähnlichen Vorgang hat es übrigens zum 1.1.2013 bei den Gemeinden Odenspiel mit 1.780 Gemeindegliedern und Heidberg mit 900 Gemeindegliedern gegeben.

Zum 31.12.2012 hat auch die Kirchengemeinde Gummersbach ihre Kirche in Strombach entwidmen müssen. Hier lagen fast die gleichen Gründe vor, die uns zur Schließung vom Gemeindezentrum Elsenroth bewogen haben.

Wir sehen also, dass wir mit diesen Problemen nicht die Einzigen sind.

Nachdem diese Entscheidung nun gefallen ist, werden die Planungen für das neue Gemeindezentrum in Marienberghausen neben der Kirche unter Einbeziehung der Pfarrscheune zügig wieder aufgenommen. Hierzu werden kurzfristig die entsprechenden Maßnahmen ergriffen.

Vielleicht wird hier ein Widerspruch gesehen, auf der einen Seite das Gemeindehaus Elsenroth aus Kostengründen aufzugeben, und auf der anderen Seite einen Neubau zu planen, zumal die Verkaufserlöse aus den Verkäufen des Jugendheimes und eines Baugrundstückes vorhanden sind.

Dieser scheinbare Widerspruch lässt sich aber leicht auflösen:

Geplant ist ein den heutigen und zukünftigen Notwendigkeiten und den finanziellen Möglichkeiten angepasster Neubau.

Das bedeutet, dass sich durch verschiedene Faktoren wie z.B. geringerer Energiebedarf, sinnvollere Aufteilung von Räumen und angepasster neuer Bausubstanz gegenüber der derzeitigen Situation erhebliche Kostenvorteile ergeben.

So war es uns als Presbyterium sehr wichtig, die Frage zur weiteren Existenz des Gemeindezentrums in Elsenroth als erstes zu klären. Denn nur nach Klärung dieser Frage lässt sich dann auch z.B. ein Raumbedarfsplan für ein neues Gebäude erstellen.

Hoffen wir mit Gott, dass sich durch eine Konzentration unseres Gemeindelebens auch ein weiteres segensreiches Miteinander ergibt.

Wie bereits in der Gemeindeversammlung angesprochen, stehen wir Ihnen für weitere Fragen jederzeit gerne zur Verfügung.

Das Presbyterium

Schreibe einen Kommentar